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Auf nach Europa

Antonia Neu

Nach einer Erkundungsrunde im dortigen Europaviertel und dem Durchlaufen der strengen Sicherheitskontrollen betraten wir neugierig das Gebäude des Europäischen Parlaments. Sofort fiel uns das Stimmengewirr in zahlreichen verschiedenen Sprachen auf, und dieser erste Eindruck der Vielfalt wurde im weiteren Verlauf des Besuchs noch bestätigt. Direkt nach unserem obligatorischen Gruppenfoto vor dem bunten „Flaggenwald“ im Foyer drängte eine Gruppe italienischer Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mit Schärpen in den Landesfarben auf die Stufen. Hinter uns auf der Rolltreppe unterhielt sich lautstark eine Gruppe spanischer Studierender, und als wir die interaktive Ausstellung zur Geschichte des Parlaments betrachteten, liefen Bedienstete aus allen Ecken Europas geschäftig an uns vorbei.

Am beeindruckendsten war die Vielfalt schließlich sichtbar, als wir, nach einem informativen Gespräch mit einer Referentin, endlich den Plenarsaal betreten und eine Debatte live miterleben durften. Abgeordnete aus den 27 Mitgliedsländern der EU standen vorne am Rednerpult, die Simultan-Übersetzung ihrer Beiträge in alle Amtssprachen der EU konnten wir über Kopfhörer anhören. Etwas Besonders war es auch, dass an diesem Tag der rumänische Präsident Klaus Iohannis Ehrengast im Europäischen Parlament war.

Zu gerne wären wir noch länger im Plenarsaal geblieben. Zum Glück war der zweite Teil des Straßburg-Besuchs ebenso attraktiv: In Gruppen wurde die Innenstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten erkundet, es wurden Motive für eine Foto-Rallye gesucht und Französischkenntnisse ausprobiert. Der Genuss von lokalen Spezialitäten kam natürlich auch nicht zu kurz. Das nasse Wettere am Nachmittag tat der Stimmung keinen Abbruch, so dass am Abend alle fröhlich und voller Eindrücke wieder nach Urach zurückkehrten. Und wenn am 9. Juni die Europawahlen stattfinden, haben wir nun viel konkretere Vorstellung davon, wie und wo die Abgeordneten arbeiten.